2006 – Silvretta/Verwall – 02 Sonntag

 


Sonntag 3.9.2006

Start um 8:50h bei Nieselregen. Auf einem schönen und schmalen Pfad geht es aufwärts Richtung „Hochmaderer Joch“, welches wir um 11:35h erreichen. Das Wetter stabilisiert sich zunächst. Es ist trocken und die Ponchos verschwinden wieder in den Rücksäcken. Nach kurzer Abstimmung entscheiden wir uns, uns zu trennen. Lutz geht weiter zum „Madlener Haus“, während Andreas und ich zum Hochmaderer aufsteigen möchten.

Nach ca. 50 Höhenmetern entschließen wir uns die Rücksäcke stehen zu lassen und ohne Gepäck aufzusteigen. Eine goldrichtige Entscheidung, treffen wir doch bald auf Schnee. Das letzte 1/3 des Aufstiegs ist aufgrund des Schnees anstrengend, weil wir nicht nur den Weg finden, sondern auch spuren müssen. Glücklicherweise ist tags zuvor ein anderer Wanderer aufgestiegen, dessen Spuren wir mal besser mal schlechter folgen können. Andreas hat 1-2 persönliche Schlüsselstellen, die er jedoch ohne zu zucken nimmt. Die letzten Höhenmeter erfordern den Einsatz der Hände. Um 11:40h erreichen wir den Gipfel. Stumm macht sich jeder Gedanken über den Abstieg, der sich dann jedoch als leichter als angenommen herausstellt. Gegen 12:45h erreichen wir wieder das Joch.

Wir machen uns an den weiteren Abstieg. Nach ungefähr 15 Minuten entschließen wir uns an einer geschützten Stelle zu einer Rast. Ein entgegenkommender Wanderer berichtet von einer Hubschrauberrettung wegen eines gebrochenen Knöchels. Andreas und ich schauen uns erschrocken an und hoffen, dass es nicht Lutz getroffen hat. Hätten wir uns besser nicht trennen sollen? Es traf jedoch einen älteren Wanderer einer Gruppe, die ebenfalls mit uns die Nacht auf der Tübinger Hütte verbracht hatte.

Der weitere Abstieg bei teils nieseligem Wetter ist zunächst in Ordnung. Später wird es zunehmend feuchter und glitschiger. Das Laufen auf den glitschigen Steinen ist mühsam und erfordert volle Konzentration.

Mit dem Erreichen eines querenden Talwegs entschließen wir und zu einer Pause und hoffen auf einen besseren Weg. Aber: Pech gehabt. Es geht weiter längs und quer in fließendem Bächen. Erste Anzeichen einer “Wasserallergie” treten auf. Immer wieder geht es 2-3 Meter rauf und runter. Das zehrt an meinen Nerven. Kurz vor dem „Madlener Haus“ rutsche ich beim Queren eines glitschigen Bachbetts aus, kann mich aber gerade noch fangen und saue mich nicht allzu sehr ein. Ziemlich geschafft und etwas genervt erreichen wir gegen 16:00h das „Madlener Haus“ und treffen Lutz wieder.

Komfort pur im „Madlener Haus“: bezogene Betten, Handtücher und Waschbecken auf dem Zimmer und nicht zuletzt heiße Duschen, diesmal für 2,- €.

© Heike und Thomas Raddatz