Donnerstag, 23.9.2010
Unser heutiges Ziel heißt “Gauablick Klettersteig”. Wir sind alle sehr gespannt auf den Klettersteig und die ca. 350m lange Höhle. Doch das meiste Adrenalin dürften Lutz und Martin im Blut haben, denn sie werden heute ihren ersten Klettersteig gehen. Wie bereits die anderen Tage zuvor machen wir uns um 9:00h auf den Weg. Natürlich könnte man auch eher aufbrechen, doch wir haben Zeit und um 9:00h steht die Sonne bereits etwas höher am Himmel.
Ausgehend von der Lindauer Hütte geht es zunächst für 20 Minuten abwärts. Kurz nach dem Abzweig “Klettersteig” steigt der Weg an und ist zunächst unangenehm glitschig. Hoffentlich wird es im Abstieg trockener sein. Vom Abzweiger bis zum Einstieg des Klettersteigs dauert es ungefähr 1,5 Stunden, bis wir fertig umgezogen am Einstieg des Steigs stehen.
Anfänglich geht es über schräge Platten, die unweigerlich an die “Schrägen Platten” in Baone am Gardasee erinnern. Mit ein wenig Geschick und Fußgefühl geht es auch ohne Seil. Nach den Platten folgen eine Steilstufe und eine kurze Querung nach links, an deren Ende sich der Eingang zur Höhle befindet. Bis hierhin war es einfach.
Die Höhle ist zunächst wesentlich größer als erwartet. Gut das wir unsere Stirnlampen dabei haben, denn es ist, welch Wunder, stockdunkel. Zunächst steigt der Boden an, um dann überwiegend horizontal zu verlaufen. Gegen Ende der Höhle fällt das Terrain wieder ab. Gleichzeitig wird die Höhle enger und niedriger. Nach einem kurzen “Kniefall”, die Deckenhöhe ist hier wirklich sehr niedrig, stehen wir am Höhlenausgang.
Nach der Höhle und kurz vor dem Notausstieg kommt die schwierigste Stelle der Steigs. Sie erfordert kurzzeitig etwas Armkraft und ist dann aber ebenso schnell überwunden. Hat man es erst einmal bis hierher geschafft, sollte auch der restliche Weg kein ernsthaftes Problem darstellen. Wer hier jedoch bereits müde ist, dem sei geraten den Notausstieg zu benutzen. Die noch folgenden B/C Stellen sind nicht ganz ohne und auch der lose Schutt erfordert einen sicheren Schritt.
Nach einer letzten Steilstufe ist dann der Ausstieg erreicht. Ein sehr schöner und abwechslungsreicher Klettersteig liegt hinter uns und man ist sich schnell einig, dass sich die zwei Stunden Zustiegszeit gelohnt haben. Martin und Lutz ist die Freude über den ersten Klettersteig deutlich anzusehen. Und auch ein wenig Stolz meine ich in ihren Gesichtern zu erkennen.
Nach einer ausgiebigen Pause machen wir uns auf den Rückweg durch den “Rachen”. Am Einstieg des Rachens kann man sich durchaus fragen, wie man denn da runter kommen soll. Doch einmal eingestiegen, geht es besser als erwartet. Ganz so rutschig und steil wie es aussah ist es dann doch nicht. Ganz im Gegenteil. Zeitweise lässt es sich in dem losen und tiefen Geröll recht bequem absteigen, so dass wir schneller als erwartet wieder auf Höhe des Einstiegs des Klettersteigs sind.Ein weiterer wunderbarer Tag neigt sich, begleitet vom Röhren der Hirsche, dem Ende zu.