2021 – Sextener Dolomiten – 03 Montag


Montag, 06.09.21

Nach dem Frühstück brechen wir mit leichtem Gepäck auf. Unser heutiges Ziel ist die Schusterplatte. Andreas war vor ca. 20 Jahren schon mal hier und hat noch eine Rechnung mit ihr offen.

Wir folgen dem Wegweiser und es geht gemächlich bergauf. Nach einer knappen Stunde geht es an einer Felsstelle kurz steil bergab, danach leicht abfallend über einen längeren Schuttkegel bis zur Mitte des Tals. In Serpentinen zieht sich der Weg anschließend durch den Innichbacher Graben bis zur ersten Felsstufe.

Wir folgen den Steinmännchen so gut es geht. Die Orientierung ist schwierig aufgrund vermutlich aufgegebener Wege. Wir müssen uns rechts halten und nicht links in die breite Rinne hinein. Später dann, nach einem offensichtlichen Linkschwenk, zunehmend schwieriger über splittrigem Untergrund und bröseligem Fels hinauf und durch eine sandige Rinne.

Der erste Eindruck des Rückwegs ist übel.

Über Blockwerk kletternd hinauf bis zu einer weiteren sandigen Rinne, die am oberen Ende durch einen Felsblock verschlossen ist. Kurz vor Ende der Rinne geht es links über eine senkrechte, ca. 2,5 m hohe Stufe im 2. Grad kletternd nicht sehr schwierig hinauf zu einem Steinmänchen. Von dort sieht man weitere Steinmännchen und einen anscheinend deutlich leichter zu gehenden Weg.

Trotzdem kommt es hier zu einer Abstimmung und mit einem Votum von 2:2 entscheiden wir uns hier sicherheitshalber umzukehren. Einige Nerven haben doch zu stark gelitten. Für Andreas tut es mir leid, dass wir hier abbrechen. Heute hätte er es geschafft.

Entgegen des ersten Eindrucks klappt der Rückweg sehr gut. Die sandigen Rinnen sind im Abstieg nicht so schwierig, wie angenommen. Danach halten wir uns während des Abstiegs weiter links. Gefühlt läuft es sich hier ein wenig besser als im Aufstieg.

Nach ca. 6 Stunden sind wir wieder an der Dreizinnenhütte und können noch rechtzeitig den Dohlen beim Stibitzen einer Wurst zuzusehen. Ganz schön frech die Vögel.

Später ist Simon noch so mutig ein Bad im See zu nehmen, während wir gut eingemummt lieber zusehen.

Ein Lob bleibt noch der Mannschaft der Dreizinnenhütte aussprechen. Das meist junge Personal ist sehr sympathisch und super nett und trotz hektischem Betrieb während des Tages am Abend immer noch sehr relaxed. Wir fühlen uns hier sehr wohl.

© Heike und Thomas Raddatz