2022 – Civetta – 04 Freitag


Freitag, 09.09.2023

Bei gutem Wetter starten wir heute um 08:15 Uhr. Kurz hinter dem Rif. Nuvolau geht es steil hinab über ein erstes kurzes Stück des  Via Ferrata Ra Gusela Klettersteigs. Anschließend geht es durch eine karstige Steinlandschaft mit vielen Felsspalten, bis wir den 2. Teil der Via Ferrata Ra Gusela erreichen, dieser ist nicht ganz so luftig.

Im weiteren Verlauf schlängelt sich der Weg 443 an einem Berghang entlang bis hin zum Passo Giau.

Hier füllen wir noch einmal unsere Trinkflaschen auf und besuchen die Örtlichkeiten.

Nachdem wir den Pass überquert haben, müssen wir erstmal einer Schafherde mit einigen Ziegen sowie mehreren Hütehunden und Eseln als Lasttieren Platz machen. So eine große Herde von mehreren Hundert Tieren haben wir bisher noch nicht gesehen.

Der weitere Weg 436 führt uns über einen Wiesenhang an der Forcella di Zonia vorbei zur Forcella de Col Piombin, dann zur Forcella Giau. Als wir die Forcella Giau erreichen staunen wir nicht schlecht. Statt der bisherigen Steinlandschaft sehen wir plötzlich riesige Grünflächen. Es sieht ein bisschen aus wie im Auenland, Hobbits sind jedoch nicht zu sehen. Allerdings dauert es nicht lange, bis die Steine wieder die Übermacht haben.

Gegen 12:00 Uhr fängt es leider mal wieder an zu regnen. Der relativ starke Regen begleitet uns noch mindestens weitere 1 ½ Stunden. Wir laufen durch rot gefärbte Bäche, mal mit und mal gegen die Strömung. Irgendwie sieht das ziemlich merkwürdig aus. Zur Forcella di Col Duro geht es noch einmal über einen Fahrweg bergauf, ein sonst nicht bevorzugter Weg, aber bei dem Regen sind wir froh. Danach geht es bis zum Rif. Staulanza wieder bergab, über einen schmalen Pfad durch einen Wald und im weiteren Verlauf auch noch einmal über Steine und Schutt.

Der Monte Pelmo, als weiterer großer Dolomitengipfel, hatte sich bisher immer erfolgreich vor uns versteckt. Entweder lag er hinter anderen Bergrücken und Gipfeln oder es war einfach zu bewölkt. Jetzt am Nachmittag, bei Erreichen des Rif.Staulanza, können wir ihn bei Sonnenschein in ganzer Pracht aus der Nähe bestaunen.

Gegen 15:20 Uhr erreichen wir das Rif. Staulanza. Gerne hätten wir auf dem Rif. Citta di Fiume übernachtet, doch hätten wir dort erst einen Monat später reservieren können. Ob wir die Unterkunft dann auch bekommen hätten, war zu ungewiss und so fiel die Wahl auf das Rif. Staulanza.

In unserem Lager sind wir die ersten und wähnen uns für die Nacht alleine, müssen jedoch feststellen, dass am Abend 13 von 15 Betten belegt sind. Es ist sehr kuschelig.

Die nächste Etappe zum Rif. Coldai ist wieder recht kurz und nicht sehr anspruchsvoll. Heike hatte dann die Idee, ob man nicht mit Bus oder Taxi den Pass ein Stück runter bis Pecol fahren könnte, um von dort über den Weg 557 zum Rif. Coldai zu laufen.

Leider fuhr der Bus erst gegen 10:00 Uhr und somit zu spät ab. Also baten wir den Hüttenwirt uns für den Morgen ein Taxi zu bestellen. Der fand das eine irrsinnige Idee, riet uns den kurzen Weg zu nehmen und dabei den einen oder anderen Gipfel zu besteigen.

Wir diskutieren kurz, finden unsere Idee aber prima und bitten erneut den Hüttenwirt das Taxi zu bestellen.

Es klappt, um 8:30 Uhr soll uns das Taxi abholen.

© Heike und Thomas Raddatz