2024 – Verwall – 04 Dienstag


Dienstag, 3.9.2024

Auch auf der Darmstädter Hütte gibt es zum Frühstück ein Buffet, allerdings hier mit selbstgemachtem Bircher Müsli. Ein echter Pluspunkt. Es scheint, als gäbe es hier einen Wettstreit um das beste Frühstück. Uns kann es nur recht sein.

Obwohl der Wetterbericht heute Morgen besser als gestern Abend aussieht bleiben wir bei unserer Entscheidung den Sepp Jöchler Weg zu nehmen.

Mäßig steil geht es von der Hütte hinab zum Kartellspeicher, der geradezu malerisch in der Morgensonne zu unseren Füßen liegt. So schlecht war die Entscheidung hier lang zu gehen gar nicht. Im spiegelglatten, smaragdgrünen Wasser spiegeln sich die umliegenden Berge und verzaubern den Betrachter. Da stört es auch nicht, dass wir um den Speicher herum den Forstweg nehmen müssen. Die Gedanken sind ganz woanders.

Nach einem knappen Kilometer zweigt der Weg zur Niederelbehütte rechts ab. Wieder einmal geht es steil hinauf. Über Wiesen geht es oftmals gegen die Strömung über unzählige Wasserläufe Richtung Seßladjoch. Wie das so bei den Jöchern ist, sind die letzten 150-200hm wieder etwas steiler.

Zwei entgegenkommende Jungs muntern uns auf: „Der Weg ist gleich geschafft und der Abstieg zur Hütte ist schön und leicht zu laufen“.

Gegen 11:30 Uhr ist das Seßladjoch erreicht. Doch was man unter „schön und leicht zu laufen“ versteht, ist dann doch eher subjektiv. In unseren Augen geht es steil rutschig und sehr anstrengend hinab. Mehrere erodierte Wasserrinnen haben dem Weg zugesetzt.

Im Anschluss daran folgt wieder Blockwerk in Hülle und Fülle. Anfangs sind die Blöcke etwas kippelig, danach wird es besser. Gegen 12:30h ist auch dieser Teil der Tour Geschichte, dafür nimmt die Hangneigung für ein paar Minuten wieder zu.

Um 13 Uhr erreichen wir schließlich die Niederelbehütte. Nach einem leckeren Marillenkuchen, einem Radler und einem Cappuchino macht sich eine körperliche Unruhe breit. Der Tag ist noch lang und so beschließen wir dem nahen Kappler Kopf einen Besuch abzustatten. Der Gipfel ist 20 Minuten später nach einem schönen, entspannten Weg erreicht. Das Gipfelkreuz entpuppt sich bei näherer Betrachtung jedoch leider als Wetterstation. Das eigentliche Kreuz ist anscheinend verfallen, den am Boden ist bereits ein neuer Sockel betoniert. Lange liegen wir einfach nur so da und lassen die Gedanken schweigen, bevor sich die Sonne endgültig verzieht und es kälter wird.

Am späten Nachmittag stoßen dann Brigitte und Wolfgang zu uns und es wird ein schöner und geselliger Abend.

© Heike und Thomas Raddatz