2008 – Rosengarten / Sella – 05 Mittwoch

 


Mittwoch, 27.8.2008

Unser heutiges Ziel ist ein Tagesausflug zur Franz-Kostner Hütte. Um 8:15h verlassen wir das Rifugio Boé Richtung Piz Boé und Fassahütte. Der Weg dorthin ist gut und einfach zu laufen und lohnt schon wegen des Panoramas vom Gipfel des Piz Boé. Sehr interessant anzuschauen ist auch das “Stille Örtchen” der Fassahütte. Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um das exponierteste “Stille Örtchen” mit der besten Aussicht weit und breit. Im Abstieg erfordert lediglich ein Steilstück erhöhte Aufmerksamkeit. Der Boden ist geröllig und rutschig. Doch nach 20 Minuten und geschätzten 150 Höhenmetern liegt dieses Stück hinter uns.

Gegen 10:50h erreichen wir dann die Franz-Kostner Hütte und es ist Zeit für ein zweites Frühstück mit leckerem Apfelstrudel oder erstklassiger Suppe. Die Qualität der Speisen hat jedoch ihren Preis (Apfelstrudel 4,50€, Cappuccino 4,00€). Kurz nach unserer Ankunft werden wir durch das Geräusch eines anfliegenden Polizeihelikopters aufgeschreckt. Es wird doch nichts passiert sein? Doch was die Polizeipiloten und die mitfliegenden Zivilisten wollen bleibt uns verborgen. Später im Rifugio Boé erfahren wir, dass Besuche dieser Art nicht ungewöhnlich sind, weil die Hütten regelmäßig von diversen Ämtern kontrolliert werden.

Gegen Mittag teilen wir uns in zwei Gruppen auf. Frank und ich nehmen den Valun Klettersteig. Die Anderen wollen über den Lichtenfelser Weg zurück zum Rifugio Boé. Der Valun Klettersteig ist recht einfach und kurz und nach 30 Minuten liegt dieser Teil hinter uns. Bemerkenswert sind der Wasserfall und die kleine Hängebrücke direkt davor. Im unteren Bereich gibt es keine Schwierigkeiten. Weiter oben gibt es ein paar, wenige Meter hohe, senkrechte Passagen, die nicht wirklich schwierig sind. Die Seilversicherung nutzen wir ausschließlich zur Eigensicherung. Ansonsten klettern wir den ganzen Steig direkt am Fels, welches den Spaßfaktor deutlich erhöht. Am Ausstieg des Steigs folgen wir zunächst den Markierungen links hinauf. Zwei entgegenkommende Wanderer weisen uns darauf hin, dass wir zum Rifugio Boé rechts hinauf steigen sollten. Zunächst glauben wir ihnen nicht und gehen links weiter. Doch oben angekommen geht es anschließend wenig einladend steil herab. Also drehen wir um und steigen die 100 Höhenmeter zum Ausstieg des Klettersteigs wieder hinab und verlassen den Talkessel, den Wanderern folgend, nach rechts oben. Nun finden wir auch auf dieser Seite Wegmarkierungen. Allerdings sind diese Markierungen uralt und entsprechend verwittert. Ein Wegweiser am Ausstieg des Klettersteigs wäre wünschenswert, da auch die Karte nicht eindeutig genug ist. Möglicherweise handelt es sich bei der besser markierten linken Variante um einen neuen, noch nicht eingezeichneten Weg, um den Rückweg zur Franz-Kostner Hütte zu verkürzen.

Später treffen wir, wie erwartet auf den Lichtenfelser Weg. Kurz vor dem Piz Boé nehmen wir den neuen Ludwig Weg als Abkürzung zum Rifugio Boé. Dies erspart uns eine erneute Überquerung des Piz Boé. Der Ludwig Weg wurde erst dieses Jahr (2008) vom Hüttenwirt des Rifugio Boé angelegt. Kurz vor 15:00h sind wir wieder am Rifugio Boé, wo die Anderen bereits auf uns warten.

© Heike und Thomas Raddatz