Mittwoch, 3.9.2025
Bei schönstem Wetter starten wir wie üblich um 08:00h. Der „Grubener Weg“, jetzt mit der Nummer 146, führt uns sogleich ordentlich bergauf. Nach ca. 1,5 Stunden erreichen wir auf einer Hochebene den Abzweig zur Kraspesspitze. Aufgrund des hervorragenden Wetters entscheiden wir uns diesen Gipfel nicht einfach links liegen zu lassen. Im weiteren Verlauf zur Kraspesspitze es immer mal wieder über Blockwerk, welches sich überwiegend gut bewältigen lässt. Nur gelegentlich muss Hand angelegt werden. Gegen 10:45h erreichen wir den nächsten Wegweiser zum Gipfel.
Auf den letzten Höhenmetern ändert sich der Weg nur wenig, stellt sich aber steiler auf. Allerdings ist es jetzt, in der Höhe, deutlich kälter und windiger. Die letzten 5hm erfordern dann doch noch ein wenig Kletterei. Sabine und Heike hatten auf den letzten Metern so gefroren, dass sie sich das Gipfelkreuz schenken und knapp unterhalb, vor der Kletterstelle, warten. Für mich hat sich die Kletterei auf jeden Fall gelohnt. Der Blick am Kreuz ist atemberaubend, angesichts des unten majestätisch liegenden Finstertaler Speichers und der, trotz der Entfernung, deutlich erkennbaren Zugspitze.
Auf dem Weg zur Finstertaler Scharte finden wir, kurz nach dem besagten Wegweiser, eine windgeschützte Stelle und machen Rast. Der weitere Verlauf zur Finstertaler Scharte ist mal mehr, mal weniger steil und lässt sich gut laufen. Auch das kurze Stück Blockwerk ist uns freundlich gesinnt.
An der Finstertaler Scharte entscheiden Heike und ich uns noch für den kurzen Gipfelanstieg auf den Schartenkopf. Das Wetter ist einfach zu gut. So lassen wir die Rucksäcke ein wenig abseits der Scharte stehen und stehen nach kurzer, einfacher Kletterei 15 Minuten später auf dem Schartenkopf. Der Abstieg ist auch nicht schwieriger und somit hat der lohnenswerte Ausflug einfach nur Spaß gemacht.
Der Weg ab der Scharte geht recht steil hinab und erfordert volle Konzentration. Stellenweise muss Hand angelegt werden und wir sind erstaunt, dass Sabine ihn alleine gegangen ist. Sie ist doch eine Bergziege. Mal sehen, ob sie nächstes Jahr nicht doch wieder dabei ist.
Nach ca. 100hm wird der Weg weniger steil. Die 1,5 km bis zum Finstertaler Speicher ziehen sich allerdings ganz ordentlich. Das sah von oben irgendwie anders aus. Einfach ist anders.
Am Speicher angekommen sehen wir Sabine weit entfernt auf dem Uferweg. Wir geben ordentlich Gas, in der Hoffnung sie bei Erreichen der Staumauer eingeholt zu haben. Aber auch Sabine ist flott unterwegs und somit wird daraus nichts. Sabine ist kurz vor uns an der Staumauer angekommen und sieht frisch aus, während wir ziemlich KO sind. 1,8km „Vollgas“ waren ziemlich anstrengend, vor allem aufgrund des Gegenanstiegs von 50hm. Was für eine Schnapsidee. Schade, dass Sabine uns nicht vorher bemerkt hat.
Am leicht erhöhten Gipfelkreuz, quasi nehmen der Staumauer, legen wir eine kurze Pause ein, bevor wir uns wieder aufraffen um die 3 km bis zur Dortmunder Hütte abzuarbeiten. Lust hat eigentlich niemand mehr und die Strecke zieht und zieht sich wie Kaugummi. Gegen 16:00h ist es endlich vollbracht und die Dortmunder Hütte erreicht.
Mit einem Spritz stoßen wir auf Sabines letzten Abend an. Schade dass sie uns morgen schon verlässt.
Aufgrund der wenigen Gäste im Haus werden wir von der Juniorchefin gefragt, wann wir gerne Frühstücken wollten. Zur Begründung hieß es, dass die Lebensmittel nicht unnötig lange draußen stehen müssten und zudem gäbe es wohl einen Personalengpass.
Unsere Wunschzeit war 7:00h, wie es auf einer Hütte nicht unüblich ist. Schließlich möchte man nicht morgens Zeit verlieren, die dann möglicherweise am Ende fehlt. Dieses passte der Juniorchefin ebenso wenig, wie unser Kompromissangebot von 7:30h.
Nach einer Feilscherei um jede Minute einigen wir uns auf 7:45h. Unserer Meinung nach ist dies ein NoGo und einer DAV Hütte unwürdig. Von Tourengängern wird schließlich auch verlangt, das die gut ausgerüstet und die Tour gut geplant ist. Dies schließt den zeitlichen Ablauf sicherlich ein.
Bei der 2. Übernachtung war die Seniorchefin anwesend und alles lief reibungslos, auch wenn die Hütte mehr an eine große Jugendherberge erinnert, als an eine gemütliche Berghütte.
Das Servicepersonal war top, super freundlich und engagiert. Vielen Dank dafür.
