Mittwoch, 06.09.2023
Auch heute verlassen wir recht früh, um 7:20 Uhr, die Kemptner Hütte. Wir müssen zum Prinz-Luitpold-Haus und auch dieser Tag wird lang werden.
Wir nehmen zuerst den Wanderweg 432, der später in die Nummer 433 übergeht und laufen Richtung Fürschießersattel stetig bergauf. Bis hierher ist der Weg einwandfrei. Anschließend geht es ein kurzes Stück seilversichert und steil hinunter, um sogleich schließt sich ein längeres und unangenehmes Geröllfeld an. Hier ist die Spur an mindestens 2 Stellen weggebrochen und wir müssen uns einen Weg durch die entstandenen Einschnitte suchen.
Kurz darauf erreichen wir den Marchsattel, von dem es weiter zum Kreuz- und Raueck geht. Kurz vor dem Kreuzeck sehen wir im dichten Gras, wiederum sehr unvermittelt, eine größere Herde Steinböcke friedlich im Gras liegen, die sich durch uns nicht aus der Ruhe bringen lässt.
Vom Raueck geht es relativ steil bergab zum Seichereck und weiter zu den 2 Eisseen. Die Abstiege sind steil, aber wir haben auch schon schlimmere Abstiege erlebt.
Eigentlich laden die Eisseen zu einer schönen Rast ein, doch leider bieteten sie überhaupt keinen Schatten. Daher verzichten wir schweren Herzens auf eine Rast in der prallen Sonne, die sowieso schon die ganze Zeit unser Begleiter ist.
Während wir in mäßigem Auf- und Ab dem Weg 433 weiter folgen, kommen uns Wanderer entgegen, die wir nach einem schattigen Plätzchen fragen. Und so rasten wir 20 Minuten später im Schatten einer Bergflanke nicht sonderlich bequem am Wegesrand. Man muss eben Prioritäten setzen.
Es dauert nicht lange und die Sonne holt uns während der Rast ein, welches wir unmittelbar als Signal zum Aufbruch werten.
Kurz darauf erscheint die Wildenfeldhütte und für einen Moment keimt die Hoffnung auf eine Erfrischung. Doch leider lassen uns die beiden Burschen vor der Hütte wissen, dass wir einen Tag zu spät sind und die Kühe bereits wieder im Tal sind. Schade, es hätte so schön sein können.
Und wieder geht es zunächst mäßig steil, dann steiler hinauf zum Himmelecksattel und sodann ziemlich steil hinab. Oftmals sind die mit Treppenstufen durchzogenen Wege nicht sonderlich komfortabel zu laufen, aber diese hier sind perfekt und vereinfachen den Abstieg enorm. Ein großes Lob an die Wegebauer, die hier erstklassige Arbeit geleistet haben.
Wir kommen am Stierbach vorbei und füllen unsere Trinkflaschen auf, welches sich im weiteren Verlauf noch als sehr gute Idee herausstellen sollte. Der eine Liter, der jeder von uns dabei hatte war bei den heutigen Temperaturen und der Länge des Wegs eindeutig zu wenig. Glücklicherweise führt der Stierbach eine Menge Wasser.
Kurz darauf weist der Wegweiser noch 1 ¼ Stunde bis zum Prinz-Luitpold-Haus aus. Der Aufstieg dorthin ist nur mäßig steil und lässt sich prima bewältigen.
Nach einem langen, heißen Tag erreichen wir nach gut 8 Stunden die Hütte.