2022 – Civetta – 05 Samstag


Samstag, 10.09.2023

Nach einer Nacht im Rif. Staulanza holt uns das Taxi von Roby Transfer pünktlich um 8:30 Uhr ab und bringt uns nach Pecol. Wir fahren durch den Ort bis zu einem Parkplatz am Waldrand.

Zuerst laufen wir auf dem geschottertem Weg 587 leicht ansteigend hinauf, bis es dann nach ca. 1,5 km und einer Abzweigung nach rechts mit der Gemütlichkeit vorbei ist. Für die nächsten 400 hm verläuft der Weg deutlich steiler.

Nach 3,2 Kilometern, am Col Grant, folgen wir an einer Abzweigung dem Weg 557 (Anello Zoldano). Der gekieste Waldweg stellt sich für die nun folgenden 200 hm noch etwas mehr auf und es wird, auch begünstigt durch die Sonne, nochmals schweißtreibender.

Dennoch bleibt festzuhalten, dass sich der Weg bis hierher sehr gut laufen ließ und definitiv Freude bereitet hat.

Gegen 10:40 Uhr haben wir das steilste Stück hinter uns gelassen und nach einer kurzen Pause geht es am Berghang entlang in steinigem Gelände weiter.

Am Sass del Nin zweigt die Via Ferrata a Rif. Torrani (auch Via Normale genannt) ab. Auch wenn es in den Füssen (und Fingern) juckt, bleiben wir auf dem Weg 557. Es passt einfach nicht mit dem ganzen Gepäck über die Civetta gehen zu wollen.

Gegen 12:30 Uhr haben wir mit 2350 hm den höchsten Punkt der Tagesetappe erreicht. Nun geht es fast nur noch bergab, teilweise auch ziemlich steil über einen recht neuen seilversicherten Weg.

Eine Stunde später stolpern wir fast über 3 Murmeltiere, die sich trotz unserer Nähe völlig unbeeindruckt zeigen und sich minutenlang beobachten und fotografieren lassen. Und so geht eine weitere 1/4 Stunde ins Land.

Kurz darauf ist das Rif. Coldai in nicht allzu weiter Entfernung zu sehen und so wähnen wir uns fast schon dort. Aus dieser Perspektive nicht zu sehen war der ausschweifende Bogen, den es noch zu laufen galt. Und so dauerte es doch noch ein paar Minuten länger, bis wir das Rif. Coldai letztlich gegen 13:45 Uhr erreichen.

Eine weitere Stunde später, nach wohlverdienter Stärkung, machen wir uns noch mal auf, um den Coldai zu erklimmen. Der Weg ist nicht allzu schwer und eine ½ Stunde später sind wir am Gipfelkreuz. Leider zieht sich der Himmel wieder beängstigend zu, sodass wir direkt wieder absteigen und zügig zum Rifugio zurückkehren. Kaum zurück regnet es auch schon.

Also, alles richtig gemacht.

Auf der Hütte treffen wir auf Wanderer, die vom Rif. Staulanza auf direktem Weg hierrüber gelaufen sind und somit schon sehr früh angekommen waren. Unsere begeisterten Erzählungen haben sie dann etwas neidisch gemacht.

Unser 6-Bett-Zimmer, hielt noch eine extra Überraschung parat. Aus einem der Doppel-Stock-Betten hatte sich am Fußende offensichtlich der Holzleim verabschiedet, sodass die mit Holzdübeln verbundenen Elemente immer wieder auseinander rutschten und sich fingerbreite Spalten auftaten. Das sah nicht mehr vertrauenswürdig aus, doch glücklicherweise hatten wir für Notfälle eine 20 m lange und 8 mm starke Reepschnur dabei, die nun dafür herhalten musste das Bett zu sichern.

Natürlich haben wir auch das Hütten-Team informiert.

© Heike und Thomas Raddatz