2020 – Karwendel – 04 Dienstag


Dienstag, 08.09.2020

Nach einer erholsamen Nacht brechen wir um 7:30 Uhr auf. Mit dem Taxifahrer ist für 9:45 Uhr ein Treffpunkt am Karwendelsteig vereinbart. Das Taxi bringt uns zum Karwendelhaus und wir können die weiteren Wege wie geplant laufen. Andernfalls hätten wir alle Hütten schieben müssen.

Das meiste Stück des Weges kennen wir vom Aufstieg. Nach 4 km kommt der Abzweig zum Karwendelsteig, an dessen Ende wir den Taxifahrer treffen. Kurz vor dem Ende überqueren wir den Karwendelbach und haben einen großartigen Blick auf den Wasserfall.

Pünktlich um 9:45 Uhr lädt das Taxi mitgebrachte Wanderer aus und nimmt uns auf. Die 14,5 km zum Karwendelhaus geht es überwiegend auf schottrigem Fahrweg, dem Nordalpenweg/E4, und leicht ansteigend den Karwendelbach entlang. Die letzten 4 km verläuft der Weg in steilen Serpentinen nach oben. Wir sind alle einer Meinung: Gut, dass wir diesen Weg nicht zu Fuß gelaufen sind. Nur den halben Toni-Gaugg-Steig zu laufen und heute mit dem Taxi zu fahren war tatsächlich die bessere Alternative.

Nachdem das Taxi uns am Karwendelhaus abgesetzt hat geht es sofort auf dem Nordalpenweg weiter. Nach einem kurzen Stück auf einem breiten schottrigen Weg (hier dürfen auch Mountainbikes fahren), zweigt ein Wanderweg links für ein weiteres kleines Stück ab. Für ca. 1 km geht es wieder auf den Schotterweg bevor uns erneut der Wanderweg bis zum kleinen Ahornboden führt.

Am Hermann Freiherr von Barth Denkmal taucht Simone von der Pleisenhütte auf ihrem Mountainbike wie aus dem Nichts auf. Sie ist mit ihrem Bike auf dem Weg zur Falkenhütte. Vielleicht treffen wir Sie ja dort wieder.

Wir orientieren uns an dem Wegweiser, bemerken aber nach ca 1 km, dass dieser Weg zwar zur Falkenhütte führt, nur leider nicht über den Nordalpenweg (auch Adlerweg genannt). Um nicht noch einmal bis zum Denkmal zurück laufen zu müssen, schlagen wir uns durch das leere Bachbett und finden kurz darauf den richtigen Weg. Ca 1,5 km wandern wir auf einem Waldpfad bevor der Weg wieder auf einen Fahrweg trifft. Er führt an der Ladiz Alpe vorbei, wo wir uns ein schattiges Plätzchen für eine Trinkpause suchen.

Anschließend geht es noch ca 1 km auf der Fahrstraße weiter, bis links ein Wiesenpfad abzweigt. Dieser führt uns steil nach oben zur Falkenhütte.

Nach 1 Stunde Rast bei herrlichem Wetter und Aussicht folgen wir weiterhin dem Nordalpenweg zum Alpengasthof Eng. Unterhalb der Laliderer Wände  geht es an den Berghängen der Vomper Kette entlang zum Hohljoch. Zuerst für ca. 1 km hinab, später leicht ansteigend und gut zu laufen bergauf. Hier hat man einen tollen Panoramablick und unsere jungen Wanderer sind begeistert von der Aussicht und der Stille.

Die letzten 4 km geht es nur noch bergab. Der Weg durchkreuzt mehrere Bachläufe und wir kommen durch einen Wald, der uns sofort an einen verwunschenen Märchenwald erinnert. Tatsächlich steht am Ende des Waldes ein Gedenkschild an dem die Naturfläche als „Märchenwald“ bezeichnet wird.

Kurz nachdem wir den Wald verlassen haben können wir das Almdorf Eng schon sehen, aber leider sind es immer noch 1,5 km bis zum Almdorf und nochmals 2,5 km bis zum Gasthof Eng. Als wir endlich gegen 18:15 Uhr den Gasthof Eng erreichen sind alle erschöpft und freuen sich auf eine Dusche und etwas zu Essen. Es war ein langer Tag. Inklusive Taxifahrt waren wir 11,5 Stunden unterwegs und sind dabei fast 22 km gewandert.

© Heike und Thomas Raddatz